Richtig verkaufen: One man’s trash is another man’s treasure

Ich betrachte mich mittlerweile als Sachen-Loswerd-Expertin. Nachdem ich mehr oder weniger einen ganzen Haushalt auflösen musste, kann ich wahrscheinlich zu so ziemlich allen Verkaufsmöglichkeiten Feedback geben. Ich habe nämlich wirklich fast alles ausprobiert, um meine alten Sachen unter die Leute zu bringen.

 

Booklooker

Da ich in einem Kommentar ganz konkret auf den Verkauf von Büchern angesprochen wurde, fange ich mit Booklooker an. Ich hatte früher eine komplette Schrankwand vollgestellt mit Büchern. Es müssten insgesamt um die 1.500 Stück gewesen sein und jedesmal, wenn ich umgezogen bin (insgesamt 5x) habe ich diese 1.500 Bücher verpacken und tragen müssen.

Irgendwann bin ich auf eBook Reader umgestiegen, weil es einfach bequemer war unterwegs zu lesen. Es hat danach noch einige Zeit gedauert, aber ich habe einsehen müssen, dass ich meine wunderschönen im Regal  zustaubenden Bücher einfach nicht mehr lese. Also habe ich sie bei Booklooker eingestellt. Dafür habe ich ungefähr eine Woche benötigt. Man muss jedes einzelne Buch eingeben und den Zustand beschreiben. Das ist definitiv ein Nachteil. Ein zweiter Nachteil ist, dass man nicht einmal ansatzweise den Kaufpreis zurückbekommt. Ich habe dutzende Bücher für 1€ verkauft, für die ich 7-10€ bezahlt habe.

Man sollte sich bei dem Verkauf von Büchern also von dem Gedanken lösen, dass das ein lukratives Geschäft werden könnte. Außerdem braucht man Geduld. Ich habe meine Bücher vor mittlerweile über 2 Jahren eingestellt. Es sind noch immer vielleicht 100 übrig geblieben, aber hin und wieder tröpfeln nach wie vor die Verkäufe rein. Gleiches gilt dort übrigens auch für den Verkauf von CDs, DVDs, Hörbücher und Spiele.

  • Verkaufsgebühren: ca. 8,2%

Noch ein abschließender Gedanke zu dem Verkauf von Büchern: Für mich ging es dabei nie ums Geld und nur sekundär darum, wie unbequem sie bei einem Umzug sind. Bücher haben Seele. Wenn man sie nicht liest, sollte man sie freigeben. Verschenken wäre auch eine Option, aber Menschen schätzen nicht wert, was Ihnen geschenkt wird. Leider.

 

Kleiderkreisel

Will man seine alten Klamotten und Schuhe oder auch Drogerie-Artikel loswerden empfehle ich, wie schon das ein oder andere Mal erwählt, die Plattform Kleiderkreisel. Seit Anfang des Jahres haben die Macher ein Bezahlsystem eingeführt, das letztendlich darauf hinauslaufen wird, dass man als Verkäufer 10% + 50ct pro Transaktion an Gebühren zahlen muss. Aktuell ist dieses System jedoch noch optional, man muss es jedoch bewusst abschalten, denn es ist per Default voreingestellt. Wenn man es nicht nutzt, dann ist der Verkauf über Kleiderkreisel

  • gebührenfrei

 

Kleinanzeigen

Über Kleinanzeigen kann man vor allem gut Möbel  und Lampen loswerden. Ich habe auch mal Reifen dort verkauft und von Bekannten weiß ich, dass man dort auch für  größere Alltagsgegenstände, wie zum Beispiel Kinderwägen, wurderbar Abnehmer findet. Das Schöne ist vor Allem, dass das Ganze

  • gebührenfrei

ist. Wirklich negativ ist mir aufgefallen, dass die Käufer häufig einfach nicht zuverlässig sind und entweder den Kaufpreis nie überweisen oder die Ware unangekündigt einfach nicht abholen. Das war für mich bei der Wohnungsauflösung besonders nervig, schließlich musste ich jedes mal zu der alten Wohnung fahren und auf die Käufer – häufig vergeblich – warten.

 

eBay

eBay war meine Notlösung, wenn ich etwas über Kleinanzeigen nicht losgeworden bin. Meine Vorgehensweise war dann, den zu verkaufenden Artikel mit einer Woche Laufzeit und dem Startpreis, den ich als Minimum-Verkaufspreis akzeptieren würde, einzustellen. Das ging wesentlich besser als die 30-Tage Sofortkauf Variante. Ich habe das Gefühl, dass die Leute nicht so schnell zuschlagen, wenn sie keinen Countdown, keine „Letzte Chance!“ haben.

Das liebe Leid mit eBay. Früher hat der Verkauf über eBay wirklich Spaß gemacht. Heute finde ich es als Verkäufer manchmal schwer mit den Käufern umzugehen. Da man als Verkäufer mittlerweile keine Möglichkeit mehr hat einen Käufer schlecht zu bewerten, hat man es häufig mit grob unhöflichen Leuten zu tun. Sehr unschön.  Außerdem sind

  • 10% Verkaufsgebühren

wirklich viel. Trotzdem bietet eBay einige Vorteile. Wenn etwas verkauft wird, kann man davon ausgehen, dass die Ware auch abgeholt wird bzw. dass das Geld überwiesen wird. Das ist bei Kleinanzeigen wie gesagt anders.

Erstaunlich lukrativ war bei eBay der Verkauf meiner DVD Sammlung. Da ich keine Lust hatte jeden einzelnen Titel bei Booklooker einzustellen, habe ich einfach eine Box zusammengestellt und sie versteigert. Schnell, einfach, lukrativ. So hab ich es gern.

 

Flohmarkt-Gruppen bei Facebook

Ich habe noch nicht viel über Facebook verkauft, eigentlich nur meine Couchgarnitur, aber dafür bin ich unendlich dankbar. Lasst mich euch sagen: Gebrauchte, wenn auch neuwertige, Sessel und Sofas zu verkaufen ist richtig, richtig schwer und hat bei mir weder bei eBay noch bei Kleinanzeigen funktioniert. Also habe ich mich in den größten Flohmarkt-Gruppen meiner Stadt angemeldet und dort inseriert. Voila – einen Tag später war ich Alles los.

Das Ganze ist natürlich

  • gebührenfrei,

aber funktioniert wahrscheinlich nur dann sehr einfach, wenn man eine große, lokale Facebook-Flohmarkt Gruppe findet.

 

Aufkauf Plattformen wie z.B. Momox

Davon bin ich persönlich kein Fan geworden. Häufig bieten unterschiedliche Plattformen unterschiedliche Preise für die einzelnen CDs und DVDs. Das find ich unvorteilhaft, weil ich dann, auf der Suche nach der lukrativsten Plattform, dazu neige, Stunden in den Preisvergleich zu investieren (ich habe manchmal leicht zwanghafte Züge bei solchen Dingen), nur um dann feststellen zu müssen, dass ein Teil meiner DVDs oder Alben gar nicht akzeptiert wird. Ganz zu schweigen davon, dass man teilweise wirklich nur Centbeträge bekommt. Da stelle ich die Sachen doch lieber für zumindest 1€ pro Stück bei Booklooker ein oder verkaufe sie als Komplett-Paket bei eBay.

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Pete
Pete
9 Jahre zuvor

Vielen Dank für diesen Artikel. Leider scheint man für Bücher wirklich nicht viel zu bekommen … aber es gibt ja wie du schreibst auch einen Aspekt neben dem Geld hier 🙂

Jürgen
Jürgen
9 Jahre zuvor

Hi pfennigfuechsin,
toller BLOG und Artikel!
Ich habe auch eine große „Ballast-Abwurf-Aktion-vor-Umzug“ hinter mir und ähnliche Erfahrungen gemacht.

Am Ende war es bei mir folgender Mix:
– Elektronik, Sammlerware und teure Markenklamotten habe ich mit Mindestpreis bei ebay verkauft.
– Möbel und große Haushaltsartikel meist gratis gegen Abholung bei ebay Kleinanzeigen losgebracht.
– Sonstige Klamotten, Schuhe, CDs, Bücher, Spielwaren und kleinere Haushaltsartikel gespendet an ein lokales Gebrauchtwarenhaus/Sozialkaufhaus
– Der Rest wurde entsorgt.
– Der letzte Rest wurde dann doch mit umgezogen und harrt noch in Kisten im Keller 😉

Der größte Lohn war für mich, mehrere Tonnen Ballast abgeworfen zu haben. Zudem blieben gute Dinge im Kreislauf und standen sozial Schwachen zur Verfügung.
Inzwischen verschenke & spende ich lieber Dinge, als sie aufwändig und unter Wert bei ebay, Booklooker und Rebuy loszuschlagen …