Anpassung des Notgroschens 

Ein Notgroschen ist dazu da unerwartete Ausgaben stemmen zu können. Sei es so banal wie die kaputte Waschmaschine oder aber dringlich wie ein plötzlicher Jobverlust – mit ihm kann bei Bedarf die Reparatur bezahlt oder der Lebensunterhalt während der Jobsuche bestritten werden.

Die Faustregel besagt, dass drei Nettogehälter als Notgroschen angebracht sind, um im Fall des Falles zumindest drei Monate über die Runden zu kommen. Soweit die Theorie.

Mein bisheriger Notgroschen

In einem früheren Beitrag habe ich erwähnt, dass ich einen Notgroschen von ca. 2.000€ halte. Meine offizielle Begründung  dafür war, dass ich keine Kinder, keine Kredite, kein Auto, einen gesicherten Job und obendrein noch ein soziales Netz, bestehend aus Herrn Zaster und engen Freunden habe, die für mich einstehen würden, falls es mal richtig dicke kommen sollte.

Einige Kommentare haben darauf hingewiesen, dass 2.000€ trotzdem zu wenig seien. Dem stimme ich mittlerweile zu. Denn auch, wenn die offizielle Begründung immer noch gilt, es war letztendlich die inoffizielle Begründung, die mich zu einem so kleinen Notgroschen verleitet hat:

Ich war schlicht und ergreifend einfach zu wild auf’s Investieren, um mehr für meinen Notgroschen übrig zu lassen. Sobald 2.000€ zusammen kamen, habe ich irgendein Wertpapier gefunden, in das ich jetzt, sofort und unbedingt investieren musste. Das war natürlich Quatsch und obendrein habe ich deswegen öfter mal ins fallende Messer gegriffen. Aber so ist das eben als Mensch mit ausgeprägtem Phasenverhalten: Das Thema für das man gerade brennt beeinflusst viele Handlungen. Mea culpa.

Ich glaube meine wilde Sturm und Drang Phase des Investierens ist vorbei und nun kann ich meinen Notgroschen endlich in einem angemessenen Maß aufstocken.

Gründe für die Anpassung

Ein Grund ist also, dass mir das Aktiengestöbere mittlerweile zu anstrengend geworden ist, weswegen ich jetzt auf Weltportfolio schalten will. Noch weniger Aufwand beim Investieren ist kaum noch möglich.

Zum anderen war ich in den letzten paar Monaten zwei mal ziemlich doll und ungewöhnlich lange krank. Jetzt grade tippe ich mit einer Erkältung, die mich seit bereits knapp einer Woche fest in ihren Fingern hat und fühle mich immer noch wie durch die Mangel gedreht. Außerdem habe ich Haarausfall. Sehr, sehr unangenehm und gerade bei jungen Frauen ein häufiger Indikator dafür, dass irgendwas nicht ganz rund läuft. Ich spiele ernsthaft mit dem Gedanken mal so eine Entschlackungsgeschichte auszuprobieren, um mein Immunsystem etwas zu boosten. Oder ein Detox-Programm a la „kein Alkohol, kein Zucker, kein rotes Fleisch“ anzugehen. Aber ich schweife ab. Meine Ausflüge in die Alternativmedizin sind wahrscheinlich nicht so spannend für euch 😀

Jedenfalls resultiert aus meinen gesundheitlichen Wehwehchen obendrein noch ein schlechtes Gewissen, weil ich für mein Empfinden viel Arbeitsausfall habe. Ich denke nicht, dass das Konsequenzen haben wird, aber alles in allem fühle ich mich momentan wohler mit einem Notgroschen von 5.000€ – nur für den Fall.

notgroschen.neu = notgroschen.alt × 250%

5.000€ decken acht Monate meine Fix- und Lebensmittelkosten. Ich persönlich rechne lieber mit den monatlichen Lebenshaltungskosten, als mit meinem Netto-Einkommen. Das ist für mich aufschlussreicher, da ich meist mehr als die Hälfte meines Nettoeinkommens eigentlich nicht benötige und beiseite lege.

In den letzten Wochen habe ich somit nicht weiter in mein Depot investiert, um diesen Betrag zusammen zu bekommen. Ich muss gestehen, ich schlafe jetzt etwas ruhiger. Letztendlich ist der Notgroschen genau dafür da: Dass man nachts gut schlafen kann und sich wohler oder auch sicherer fühlt.

Wie hoch ist euer Notgroschen und wie lange kämt ihr damit über die Runden?

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Alex
Alex
8 Jahre zuvor

2000 * 250 % = 10.000.000
2000 + 250 % = 7.000

Gute Besserung.
VG

Dummerchen
Dummerchen
8 Jahre zuvor
Reply to  Alex

Möchtest Du einer Mathematikerin die Prozentrechnung erklären? Mutig!

2000€ *250% = 2000€ * 2,5 = 5000€ (Wir erinnern uns: Pro Cent: Von Hundert -> 250/100 = 2,5)

Demnach wäre übrigens Deine zweite Rechnung:
2000 + 2,5 = 2002,5 (das aber nur am Rande)

Dummerchen
Dummerchen
8 Jahre zuvor

Danke, Frau Lehrerin ;).

mafis
8 Jahre zuvor

Oha. Das mit dem Krank sein klingt nicht so toll. Vielleicht fehlt doch etwas die Balance 🙂 aber von daher erstmal gute Besserung. Und schön das dich wohl die Kommentare ein wenig wach gerüttelt haben bei dem Thema.

Aktuell sitze ich ja noch am Kredit abbezahlen, aber meine Pläne für den Notfallgroschen sind ähnlich 5000€ sollte reichen. Damit kann ich ein halbes Jahr gut überbrücken. Und mehr brauche ich nicht für mein Sicherheitsbedürfnis, weil ich einfach meine Branche kenne und auch meinen Marktwert. Denke ich könnte innerhalb von 3 Monaten mit Sicherheit einen neuen Job haben. Aber eigentlich habe ich ganz andere Pläne, aber dazu demnächst mehr 🙂

Kurz gefasst finde auch das so 6 Monate Puffer reichen sollten.

mafis
8 Jahre zuvor

😉 Samstag gibt es mehr dazu

Aber nochmal zum Notgroschen. Hatte ja schon grob diese Summe angespart gehabt. Dann kam der neue Job, wo ich dann Mietkaution, Umzug, eigenes Notebook, Leasingfahrrad ab bezahlen,… auf kamen und naja die 5000€ habe dort mir genug Puffer gegeben. Von daher habe ich mein Notgroschen so zu sagen auch schon einem Stresstest unterzogen. Und einige Dinge davon, werden wohl zukünftig erstmal nicht so aktuell sein, von daher bin ich wohl auch so zuversichtlich.

Tino
8 Jahre zuvor

Alexandra, ich wünsche dir gute Besserung.
LG Tino

Dummerchen
Dummerchen
8 Jahre zuvor

Hallo Alexandra,

ich kenne das Gefühl auch noch aus meiner Anfangsphase, hier und jetzt und sofort loslegen zu wollen und nicht mit lästiger Liquiditätsreserven anfangen zu wollen. Ich fürchte, das ist ganz normal.
Du wirst in Deinem Leben noch oftmals merken, wie entspannend sich dieser Notgroschen nun auf Dich auswirken wird. Mein Notgroschen ist übrigens nochmal deutlich größer als Deiner und reicht für den Kauf eines Neuwagens (natürlich nur eines Klein- bis Mittelklassewagens ;-)!) aus. Ich nutze diese Reserve dann aber auch, um bei Kurseinbrüchen direkt nachkaufen zu können und fülle es dann gleich wieder auf. Daher ist der Begriff Notgroschen (mit der Betonung auf Not!) eher falsch.
Die Größe meines Notgroschens hat aber auch dazu geführt, dass ich eine halbwegs mutige Berufsentscheidung treffen konnte, ohne das Gefühl haben zu müssen, dass ich mit dem Rücken zur Wand stehe, wenn etwas nicht so läuft wie erhofft. Ich wäre mit dem Geld ja locker ein Jahr über die Runden gekommen und habe ein ähnliches Netzwerk wie Du im Rücken, das ein zusätzliches Rettungsnetz darstellt.
Ich freue mich über die (in meinen Augen) weisen Entscheidungen, die Du in den letzten Monaten triffst: ETFs zur Entspannung, Liquiditätsreserve zur Entspannung – was kommt als nächstes ;-)?

Liebe Grüße
Dummerchen

Dummerchen
Dummerchen
8 Jahre zuvor

Ob sich eine BU „lohnt“, weiß man erst hinterher. Was passiert, wenn ein Arzt morgen bei Dir eine Krankheit feststellt, die dazu führen wird, dass Du in 5-10 Jahren nicht mehr arbeiten gehen kannst? (Ich spinne mir (leider) da gerade nichts zusammen, sondern kenne es aus unmittelbarer Nähe.)
Ich weiß natürlich nicht, wie Dein Lebensplan genau aussieht, aber falls Du eh vorhast, frühzeitiger aus dem Arbeitsleben auszusteigen, schadet es trotzdem nicht, eine BU abzuschließen und diese dann eben früher als zum offiziellen Rentenbeginn zu kündigen.
Ich würde eine BU insbesondere in jungen Jahren als sehr wichtig einstufen, auch wenn dann die Risiken vielleicht noch gering sind. Wenn der schwarze Schwan hier zuschlägt, stehst Du nicht im Regen.

Liebe Grüße
Dummerchen

Dummerchen
Dummerchen
8 Jahre zuvor

Sicher?? Jährlich 200€? Das kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen. Entweder Deine BU-Rente wäre extrem klein, die Vertragsbedingungen sind extrem schlecht (oder beides) oder aber Du bist von der „Jährlich“-Spalte in die „Monatlich“-Spalte verrutscht.

Christoph aus der Finanzküche hat einen Super-Einstiegsartikel zu dem Thema verfasst: http://www.finanzkueche.de/berufsunfaehigkeit/
Den würde ich mir auf jeden Fall erstmal anschauen, bevor Du aktiv wirst.

Lieben Gruß
Dummerchen

PS: Und nicht aufgeben, wenn das Thema plötzlich an Komplexität gewinnt. Tschacka! Du schaffst das! 🙂

Dummerchen
Dummerchen
8 Jahre zuvor

Ah, ok, ich hatte die dritte Möglichkeit vergessen – Du versicherst Dich nur für wenige Jahre. Darf ich fragen, wie Du gedenkst, die Jahre vom 55. bis 67. Lebensjahr im Leistungsfall zu überbrücken?

(Ob dieses Vergleichsportal jetzt wirklich so ideal für einen ausführlichen BU-Vergleich ist, wage ich mal zu bezweifeln – es werden überhaupt keine Aspekte wie „Verzicht auf abstrakte Verweisung“ usw. angesprochen. Aber klar, als erste Hausnummer mag das erstmal dienen.)

Oliver
Oliver
8 Jahre zuvor

Warum ist das totaler Quatsch? Wenn du finanziell frei bist, brauchst su doch keine BU, da du dann quasi deine eigene Versicherung bist. Und wenn du ohnehin nicht mehr arbeitest, brauchst du auch keinen Arbeitsausfall versichern. Oder habe ich etwas übersehen?

Oliver
Oliver
8 Jahre zuvor
Reply to  Dummerchen

Logo! 😀 Da hatte ich wohl tatsächlich eine Kleinigkeit übersehen.

Nico von Finanzglück
8 Jahre zuvor

Die gute alte BU. Schweineteuer, unklar ob ausgezahlt wird im Ernstfall und trotzdem notwendig. Zumindest solange Du eine ordentliches Portfolio aufgebaut hast. Dann kannst Du überlegen ob es noch nötig ist.

Meine erste BU ist meine Frau! Wenn ich nach dem dritten Burnout nicht mehr schaffen gehen kann, muss halt Frau Finanzglück das Ruder übernehmen und die Stunden hochfahren. Allerdings habe ich einen Grundsockel an Einkommen durch eine BU abgesichert. Die ist bei weitem nicht so hoch wie das Einkommen, sollte aber reichen um uns vor dem Verhungern zu retten.

Leider passt das Preis-Leistungsverhältnis nicht bei diesem Produkt.

Julia
Julia
8 Jahre zuvor

Mein Notgroschen ist etwas mehr als 3000 Euro. Das entspricht weniger als drei Nettogehältern oder Monatsbedarfen. Warum? Ich habe keine Kinder, einen sicheren Job und Autos, Waschmaschinen und ähnliches teile ich mit meinen vielen Mitbewohnern (wir sind über 15 Leute). Also wenn da was kaputt geht dann stemmen wir das finanziell gemeinsam und das ist dann für den einzelnen finanziell sehr überschaubar.

Mein finanzielles worst-case-Szenario wäre, dass ich aus irgendeinem Grund Hals über Kopf aus dieser WG ausziehen muss und auch so schnell keine neue finde. Dann müsste ich den Umzug und eine Mietkaution zahlen und mir Geschirr und andere Haushaltsgegenstände besorgen. In so einem Fall hätte ich aber auch keine Hemmungen, meine Familie oder Freunde um einen kleinen Privatkredit zu fragen falls der Notgroschen hier nicht reicht.

Trotzdem denke ich darüber nach, den Notgroschen doch noch etwas aufzustocken. Man weiß ja nie… Es wäre dann sowas wie ein Wohlfühl-Extra, nicht nötig aber nett um sich gut zu fühlen und unabhängiger zu sein. Ich möchte Kinder und in der Elternzeit-Phase hat man ja doch ein deutlich kleineres Einkommen. Da wäre es sicher gut, etwas mehr Geld in der Hinterhand zu haben.

Leute sparen für ihre Hochzeit oder ihr eigenes Haus – ich habe noch nie irgendwo gelesen dass jemand Geld zur Seite legt weil er oder sie Kinder haben möchte. Aber das ist ein anderes Thema…

Julia
Julia
8 Jahre zuvor

Nein, der Rest wird nicht komplett ausgegeben. Ich stecke monatlich 300 Euro in ETFs – da könnte ich im absoluten Notfall auch Teile meines Depots verkaufen (besser: erst mal den ETF-Sparplan pausieren oder stoppen). Und ich habe noch ein Konto auf das ich Geld packe für andere Investments (Crowdfunding etc.). Dann gibt es auch noch meine „Reisekasse“ die ich notfalls plündern könnte. All das würde ich aber nur machen wenn echte Notfälle eintreten würden, längere Arbeitslosigkeit oder eine teure aber nötige medizinische Ausgabe zum Beispiel.

Zustimmung zu deinem zweiten Absatz zum Thema Kinder.

Michael
Michael
8 Jahre zuvor

Nabend,

meine Reserve liegt immer genau bei 500€. Alles andere wird investiert und oder für Leben und Spaß verballert :D. Damit passe ich wohl eher nicht in die Dividendencommunity auch wenn ich entsprechend investiere, aber was solls für mich ist das der Gesunde Mittelweg mit dem gewissen Extra. Meine wilde Phase beim investieren werde ich wohl zu Lebzeiten nicht mehr los. Bisher kann ich mich nicht beklagen, darf gerne alles so weiter laufen. Bei meinen Finanzen gibt es nur eine Regel, nie nie niemals etwas auf Kredit kaufen und entsprechend keine Schulden. Einzige Ausnahme wären Gesundheitskosten, alles andere würde mir meine Lebensqualität mindern.

Grüße Michael

Michael
Michael
8 Jahre zuvor

Hehe,
so eine Nachfrage habe ich mir schon fast gedacht.

– Studium hab ich schon ne Weile hinter mir
– Beziehung ohne Kinder
– über 30

Bezüglich meines obigen Statements (19:25) werde ich gerne von Konservativen verbal gesteinigt. Aber Leben und Leben lassen. Das konservative war nicht unbedingt auf dich bezogen. Lustig empfinde ich dann immer den nicht vorhandenen Bildungsgrad zum Thema Finanzen jedenfalls in meinem privaten teils konservatien Umfeld. Gegen Hilfreiche Kommentare habe ich nichts, nur was ich draus mache ist eine andere Frage :).

grüße Michael

Tuba
Tuba
8 Jahre zuvor

Das „Problem“ mit der Notreserve kenne ich auch ganz gut, man weiß das es sehr vernüftig wäre das Geld zurückzuhalten, aber plötzlich sieht man über all Möglichkeiten es zu investieren.
Mir geht es grade ähnlich ich bezahle grade noch einen Kredit ab und muss mich jeden Monat „zwingen“ eine Sondertilgung zu leisten damit ich schon im April fertig bin, und das Geld noch nicht für zum Beispiel Sparpläne zu benutzen.

Pippo
Pippo
8 Jahre zuvor

@Dummerchen vielen Dank für den BU Link. Ich bin zurzeit in der Phase der Einarbeitung in dieses Thema. Falls jemand noch mehr hilfreiche Links davon hat, ich klicke dankend drauf 🙂

Zum Thema Notgroschen, ich halte derzeit 1 Nettogehalt, will im nächsten Jahr dann langsam aufstocken. Aber heh, ich bin 25 und sportlich fit und noch gesund, erstmal möchte ich ein wenig erleben und Reisen.

Artikel ist wieder mal sehr schön persönlich geschrieben.

Wolke
Wolke
8 Jahre zuvor

Hat zwar nichts mit dem Thema so richtig zu tun :), aber lass mal dein Eisen- und Ferritin-Werte bestimmen. Gerade bei Frauen mit geringen Fleischkonsum kann der schnell niedrig sein und zu Haarausfall führen.

Ex-Studentin
Ex-Studentin
8 Jahre zuvor

@Julia: Gezielt für die Familiengründung lege ich mein Geld nicht zurück, ist aber einer von vielen Gründen wieso ich derzeit viel Geld auf dem Tages- und Festgeldkonto habe.
@Alexandra: Ich habe aktuell einen sehr hohen Notgroschen und könnte davon rund 2 Jahre leben. Habe ein sehr hohes Sicherheitsbedürfnis und bin gerne für jegliche Eventualitäten gerüstet: Notfälle bei meiner Familie, vielleicht einen Vollzeit-Master, eine ungeplante Schwangerschaft, Eigenkapital für eine tolle Eigentumswohnung die mich anlacht etc. Wobei ich noch nicht sicher bin, wo ich die Grenze bei meinem wachsenden Notgroschen ziehen soll.

Oliver
Oliver
8 Jahre zuvor

Ich halte 6 monatliche Ausgaben als Barreserve vor (das müssten momentan etwa 4000-5000 € sein, genaures ist momentan nicht ganz klar, weil sich meine Lebenssituation gerade noch ändert) Habe keine Kredite, keine Kinder, kein Auto und wohne zur Miete vollmöbliert. Die Möglichkeiten, unerwartete Ausgaben zu generieren, sind also scheinbar begrenzt. Unverhofft kommt allerdings oft – neulich musste ich erst unerwartet 1800 € eines Stipendiums zurückzahlen. Mit einem soliden aber nicht übertriebenen riesigem Notgroschen fühle ich mich daher wohler.

Raphael
Raphael
8 Jahre zuvor

Tja, die liebe BU. Schwieriges Thema.

Aus Erfahrung als ehemaliger Personaler kann ich Dir sagen, achte bei der Gesellschaft auch auf die Klagequote. Was nützt eine BU, bei der Dir im Fall der Fälle die Versicherungsgesellschaft diese aus *setzte irrelevanten Grund hier* kündigt?

Und aus persönlicher Erfahrung empfehle ich eine reine BU. Bloß kein Kombiprodukt. Mein Versicherungsmensch wollte mir doch tatsächlich eine tolle „BU Invest inkl. Pflege“ andrehen (mit tollen teuren aktiv gemanagten Fonds) NACHDEM ich gerade meine Basiskombirente mit BU Beitragsfrei gestellt habe. *facepalm*

Ich selber bin dazu übergegangen nur noch das zu Kaufen, was ich auch wirklich verstehe. Daher bin ich auch mit 2 DIN A4 Seiten Fragen zu meinem Versicherungsvertreter, nachdem ich das BU Angebot hatte. Irgendwann sagte er, immerhin ehrlich, „Du, ich versteh
noch nicht mal Deine Frage. Keine Ahnung“ Gott, er muss mich innerlich gehasst haben, hat aber professionell gute Miene gezeigt.

Sicherlich mag der eine oder andere meine Einstellung für übertrieben halten und meine investierte Freizeit zum lesen und verstehen einer BU als verschwendet ansehen. Wenn ich jedoch Bedenke, dass ich die BU mind. 2 Jahrzehnte bezahle, dann sind die zwei, drei Abende gut investierte Zeit um auch das richtige Produkt für mich zu finden. Ich werde die BU wohl so lange laufen lassen, bis ich meinen geschätzten Zeitpunkt der finanziellen Freiheit erreicht habe (+5 Jahre Puffer).

Ich wünsche Dir auf jeden Fall gute Besserung und viel Erfolg bei der Suche nach der richtigen BU.

Nireves
Nireves
8 Jahre zuvor

Hallo,

ich glaube ich bin hier der Konservativste von allen. Was vielleicht auch daran liegt, dass ich erst in das Thema Geldanlage einsteige.
Vor 1 Jahr habe ich einen größeren Geldbetrag geerbt. Nun liegt dieser komplett auf meinem Tagesgeldkonto. Ich weiß, Geldvernichtung 🙁
Naja, nun bin ich ja zum Glück auf diesen Blog gestoßen und will mir demnächst ein Weltportfolio aufbauen.
Eine Frage hätte ich jedoch noch, die mich brennend interessieren würde:
Wie handhabt ihr das? Komplettes Vermögen aufteilen in sicher = Tagesgeld und langfristige Anlage = Aktienmarkt oder gibt es hier auch einen Teil der für die Variante ist zusätzlich einen Teil des Geldes in einer Festgeldleiter anzulegen.

Viele Grüße

Tuba
Tuba
8 Jahre zuvor
Reply to  Nireves

Also da gibt es sehr viele Möglichkeiten aber an deiner Stelle köntest du ja einen Teil erstmal im Festgeld anlegen um dir in der Zeit genug wissen anzueignen wie du dein aufteilst. Das Problem ist finde ich das man sehr viele Möglichkeiten hat (Aktien, P2P Kredite, Sparkonten, Crowndinvest…) Und das ist mal mehr oder weniger für einen geeignet. Da muss man ein wenig rumprobieren und sich einfach mal belesen!

Dummerchen
Dummerchen
8 Jahre zuvor

Volle Zustimmung. Vor allem auch zum letzten Punkt.

@Nireves: Es ist tausendmal besser, Du lässt das Geld erstmal auf dem TG-Konto und machst Dich schlau als „irgendwas“ zu machen und hinterher zu merken, das das totaler Murks war.
Festgeld handhabe ich wie Fräulein Zaster es beschreibt: Mein „risikoarmer“ Anteil besteht nur aus TG und FG und letzteres spannt eine Leiter über einige Jahre. Ob es allerdings die deutsche Einlagensicherung sein muss, weiß ich nicht. Teile meiner Gelder liegen auch auf niederländischen und österreichischen Bankkonten. Jeder hat da andere Sicherheitsbedürfnisse.

Graccem
Graccem
8 Jahre zuvor

Hallo,

mein Notgroschen liegt derzeit bei 3k€. In 5 Jahren wird es dann bei rund 10k€ liegen. Mehr wollte ich dann auch nicht für den Notgroschen beiseite legen. Ich befülle aber meinen Notgroschen nur mit 33% meines Geldes am Monatsende. Der Rest fließt bei mir weiterhin ins Investieren. Und damit kann ich ganz gut schlafen.

P.S. Die Serverzeit von deinem Blog steh noch auf der Sommerzeit.

Fiete
8 Jahre zuvor

Hallo Fräulein Zaster,

mich erinnert dein Beitrag an meine Anfänge. 1999 damals 29 Jahre alt Habe ich komplett auf einen Notgroschen verzichtet, der Neue Markt war wie Geld drucken und warum Notgroschen, wenn an der Börse jeden TAG! 10% Rendite drin waren. Wir haben uns im Jahr 2000 dann für unser ersten Hauskauf entschieden und mein zweiter Sohn war im Anmarsch….Dann das Jahr 2001 Depot komplette gecrasht, Fau mit dem Neugeboren zu Hause ohne Einkommen und die Raten fürs Haus waren so Hoch wie mein damaliges Einkommen. Ich kann Dir sagen damals hätten keine 1,2,3 oder gar 6 Monatsgehälter gereicht, wir aber hatten gar nichts. Videotheken, Kellnern, Sonnenstudios jeder Job wurde angenommen, der Nachts oder am Wochenende war und zusätzliches Geld brachte! Wer diesen Weg einmal gegangen ist, der wird NIE wieder ohne Notgroschen leben wollen!
aus der Erfahrungen, haben wir es dann letztendlich so gehandhabt wie Du und wir machen es heute noch so! Unsere Fixkosten x 12 Monate dann sind wir mindestens mal 1,5 Jahr safe. Kinder sind nicht mehr geplant und wenn man doch nochmal den Job wechselt, gibt es ja auch noch ein bisschen vom Amt. Da wir mittlerweile 4 Häuser (3 zur Vermietung und eins in dem wir leben) haben, haben wir immer mind. 75k EUR als Reserve. Wer glaubt mit dem Erziehungsurlaub, sei die „Sauregurkenzeit“ vorbei, der hat noch keine Kinder durch ein privat Studium gebracht 😉 Unser großer ist gerade in einem solchen auf dem Weg zum Master und hier muss man leider locker weitere 100k einplanen!
Zur Anlage des Notgroschen, hier gibt es unterschiedliche Auffassung, ich lege es meist in „gut“ verzinste Anleihen. Tagesgeldkonton sind mir dann doch eine Stück zu konservativ.

Vielen Dank für die vielen tollen Berichte und beste Grüße aus Hamburg
Fiete

Fiete
8 Jahre zuvor

von jetzt auf gleich, habe ich nur meine Konten. Dank Dispo sind hier immerhin 30k sofort verfügbar.
Anleihen kann man über die Börse handeln und das Geld ist dann innerhalb einer Woche verfügbar.

Weil Du gerade da warst, sowas zum Beispiel

A1G66E Südafrika ZAR-Anleihe – Achtung Währungs und Kursrisko bleibt natürlich bestehen!!!
Fällig aber erst 2049 – ich bin dann 79 also für mich eine Art Renten“versicherung“

Allein für die Darlehn benötige ich monatlich ca. 4500 EUR! Klar ein Großteil wird durch Mieter gezahlt, aber auch Mietausfälle müssten über den „Notgrosche“ aufgefangen werden. Was ich deutlich machen möchte die Ansprüche steigen mit der Entwicklung und wenn man nicht stehen bleibt und Chancen erkennt, dann sind diese die absoluten Zahlen ständig im Wachstum!

Fiete
8 Jahre zuvor

🙂 haha gute Frage! Hast natürlich recht, Risiko behaftet bleibt es trotzdem. Vielleicht sollte ich meine Depots anders definieren. Ich habe das gemanagte Depot, mit Aktien zwar Buy &Hold, aber unter ständiger Beobachtung und zukäufen – kein Notgroschen 😉
Das Anleihendepot wurde einmal gefüllt und entsprechende diversifiziert. Keine weiterer handel geplant bis 2025. Da wird die 1. Anleihe fällig. Oder bei nicht geplanten oder vorhersehbaren Ausgaben. -Notgroschen-
Immobilien Investment wird ständig modifiziert und angepasst. Chancen werden sowohl auf der Käufer, als auch auf der Verkäuferseite genutzt. Also aktives Management und somit kein Notgroschen
Fazit mein Notgroschen ist der absolut nicht gemanagte Vermögensanteil. Alle aktive verwalteten Vermögen sind somit KEIN Notgroschen.

Bis 2049 wird der ZAR auch wieder in die andere Richtung laufen, die Zinsen sind aber fix und aktuell sogar mit kleinem Bonus vorallem wenn man in der Erwartung ist, 2049 noch zu erleben 🙂
…some time you win, sometime you loose

Oliver
Oliver
8 Jahre zuvor

Ich habe immer nur einen kleinen Notgroschen, der sich so auf 1 – 2.000 € beläuft. Ich bin inzwischen der Ansicht, dass das Thema am eher Anfang wichtig ist, wenn man noch kein sehr großes Depot besitzt. Dazu kommt natürlich noch, was man meint, pro Monat benötigen zu müssen. Wären meine Fixkosten hoch, dann hätte ich wahrscheinlich auch einen höheren Notgroschen.

Dazu habe ich mir ausgerechnet, dass ich im Schnitt etwa 5% Ertag / Jahr bekomme (so plus – minus und etwas konservativer gerechnet, da ich sehr viel in Aktien investiert habe). Wenn ich also 10.000 € zurücklege und die mit Tagesgeldkonto von sagen wir mal 0,5% verzinsen lasse, ist das Delta bei 4,5%. Das wären also 450 €, die weniger Ertrag wären. Gut, davon würde die Welt nicht untergehen, wenn ich das nicht erwirtschafte. Aber eigentlich ist es sinnlos, darauf zu verzichten. Ich bin z.B. bei der Consorsbank und habe dort die Möglichkeit, bei Bedarf die Aktien zu beleihen, wenn alle Stricke reissen. Das sind so 6% Zinsen, also eine Einbuße von 1% zu den durchschnittlichen Dividenden. Das wäre also eine super Absicherung ohne Notgroschen und solange man die nicht in Anspruch nimmt, kostet es nichts. Ich war noch nicht in der Situation und hab das noch nicht mal beantragt.

Ich habe festgestellt, dass die monatlichen passiven Einnahmen immer weiter ansteigen und ich durch diese einen gewissen steigenden Prozentsatz meiner monatlichen Kosten abdecken kann, auch wenn ich nichts mache. Ich müßte also nur das Delta zwischen passiven Einkommen und Ausgaben irgendwie bestreiten. Von daher ist der Notgroschen für mich persönlich nur von untergeordneter Bedeutung. Die 1-2000 € sind für mich also nur Gewissensberuhigung.

Man sieht an den Antworten, dass jeder unterschiedlich eingestellt ist. Manche brauchen richtig viel, um sich wohl zu fühlen und andere haben das eher nicht so auf dem Radar. Man sollte das machen, womit man sich wohlfühlt. Ich persönlich beschäftige mich mit der Frage schon länger nicht mehr, da es ausreichend Optionen gibt, um so etwas zu umschiffen.

Kilian
8 Jahre zuvor

Hallo Alexandra,
Ich sehe das mit den Notgroschen gaanz anders!!
Ich würd diesen nämlich sogar eventuell verringern….
Ich sag dir auch warum: wie der Name es schon sagt, ist dieses Geld für Notsituationen gedacht. Diese treten glücklicherweise nur sehr sehr selten im Leben auf. Dadurch, dass der Notgroschen aber rund um die Uhr noch auf einem Tagesgeldkonto liegt, entgeht dir langfristig eine ordentliche Summe an Renditeeinnahmen!!

Wenn du eines Tages doch noch einmal Geld benötigen solltestm verkaufst du einfach einen Teil deiner Aktien. Das Geld liegt dann einen Tag später auf deinem Depotkonto!!

Na – was denkst du dazu??

mafis
8 Jahre zuvor
Reply to  Kilian

Naja, 2008 z.B. wäre es nicht wirklich toll gewesen. Dann würde man ja den Buchverlust auch verwirklicht. Und den Renditeverlust kriegt man dann auch mit der besten Strategie erstmal nicht rein.

Kilian
8 Jahre zuvor

Mhmm…. Ich versteh eure Einwände schon.. Schließlich machen sie ja Sinn 😉
Aber es muss ja nicht immer der worst case auftreten, dass man genau dann das Geld braucht, wenn die Kurse maximal gefallen sind….

Nun ist es aber so, dass solche Crashes so alle 7-8 Jahre ungefähr vorkommen. Also die meiste Zeit wäre mein Weg kein Problem…

Es ist eben auch mal wieder eine Betrachtungssache..
Aber deiner Eismetapher trifft es sehr gut :). In meiner Vaiante Geld aus Aktein abzuziehen, mische ich zwei unterschiedliche Geldfunktionen (Renditestreben und Sicherheit) miteinander….

Kilian
8 Jahre zuvor

Gut beobachtet – Sherlock 😉
Ich hab auch so gut wie keinen Sicherheitsaspekt bei mir. Das hat zwei Gründe: es gibt aktuell keine großen Ereignisse, weshalb ich plötzlich viel Geld brächte.
Zweitens: wenn ich doch plötzlich mehr Geld benötige, decke ich den Betrag einfach über meine monatliche Sparsumme ab (die dann in dem Monat eben nur gering ausfällt)….
Aber es hängt ja immer von der jeweiligen Lebenssituation ab….
Das andere Beispiel sieht man ja von Fiete…

Dummerchen
Dummerchen
8 Jahre zuvor
Reply to  Kilian

Kilian, lass mich raten: Du bist noch relativ jung und beginnst gerade damit Vermögen aufzubauen, oder?

Gerade in jungen Jahren herrscht oftmals das Gefühl der Unsterblichkeit, der unbändigen Kraft und der unzähligen Möglichkeiten vor. Da will man am liebsten alles und zwar sofort. Und somit bei der Geldanlage alles auf Turbo und der Überholspur investieren. Also bloß keine Sicherheitspolster, da sie ja nur Rendite und somit Geld kosten.

Lass es Dir gesagt sein, Sicherheitspolster kosten manchmal kein Geld, sie können sogar dafür sorgen, dass Du mehr Geld hast. Du kannst Krisen in einer Firma deutlich entspannter „aussitzen“, wenn Du ein paar Monatsgehälter auf der hohen Kante hast. Was passiert im schlimmsten Fall, wenn Du doch entlassen wirst? Du nimmst das Geld des Notgroschens und hast Zeit, Dir etwas passendes mit interessanter Arbeit und guter Bezahlung zu suchen. Hast Du keinen Notgroschen, verscherbelst Du ggf. bei gefallenen Kursen eine Menge (siehe Fräulein Zasters Kommentar) oder aber Du musst schnellstmöglichst schauen, dass Du überhaupt wieder eine Anstellung findest. Zeit für Gehaltspoker, Geld für Umzüge – beides hast Du dann nicht.
Und denke bitte nicht, dass irgendjemand für eine Firma unersätzlich wäre. Egal wie gut qualifiziert er ist, wenn die Excel-Tabelle die Schließung Deiner Abteilung vorsieht, dann hat die Excel-Tabelle recht. Zumindest in den Augen der Controller. Ich habe die Situation in mehreren Firmen erlebt. Beim ersten Mal noch als Berufseinstieger und Frischling und ein zweites und drittes Mal in einer anderen Firma als „älterer Hase“ mit Geld im Rücken. Mit einem ordentlichen Puffer ist man deutlich entspannter und schläft trotzdem noch ruhig.

Kilian
8 Jahre zuvor
Reply to  Dummerchen

Ja – prinzipiell hast du Recht…
Ich bin wirklich noch recht jung – 22…
Mit dem Job bin ich aber wirklich „unkündbar“, ich kann nichtmal selbst kündigen 😉
Bin bei der BW und hab noch mind. 13 Jahre vor mir….
Ansonsten im Leben bin ich jedoch ein sehr sicherheitsorientierter Mensch, aber bei Investitionen mag ich wirklich gern das Risiko… 🙂
Als Fazit würd ich einfach festhalten, dass jede Person andere möglichen Risiken zu stemmen hat, daher muss sich auch jeder für einen für sich abgestimmten Notgroschen entscheiden

Oliver
Oliver
8 Jahre zuvor

Das ist ein bisschen verkürzt und auch panisch gedacht. Wäre ich z.B. in der Situation von 2008, hatte ein Depot vor dem Crash mit 100.000 € und das ist zum Zeitpunkt meines Geldbedarfes wegen dem Crash nur noch 50.000 € wert, dann würde ich über den Lombardkredit die 5.000 € aufnehmen, ohne was zu verkaufen. Die Sache kostet mich dann natürlich Zinsen, bis das ich das Geld zurück gezahlt habe. Dagegen stehen immer noch Dividenden. Jetzt muß man dazu sagen, dass 2008/2009 eine Extremsituation war, aber die meisten Unternehmen weierhin Dividenden gezahlt haben, auch wenn einige diese gekürzt oder eingestellt haben.

Wenn ich also ein Depot dieser Größenordnung habe, ist der Notgroschen über 5.000/10.000 € nicht mehr wirklich nötig, da ich aufgrund der vorhandenen Werte flexibler bin. Das ist ähnlich wie bei Immobilien: Kann ich zur Not beleihen, wenn es nicht anders geht. Ein Notgroschen dient in erster Linie dazu, Geld schnell zur Verfügung zu haben und die Summe sollte nicht exorbitant hoch sein. Bei meinem Beispiel habe ich jetzt zweimal Minus genommen: Krise 2008 mit stark fallenden Kursen und rückläufigen Dividenden. Die meiste Zeit hat man aber nicht diese Extreme und könnte, wenn man das mit dem Lombardkredit nicht so mag, tatsächlich Aktien verkaufen. Würde ich persönlich eher vermeiden und lieber den Kredit aufnehmen.

Notgroschen wird wichtiger, je höher z.B. die monatlichen fixen Ausgaben durch Immobilie/Miete, Auto, Familie ist. Bei niedrigen monatlichen Fixkosten wie bei der Blogschreiberin hier würde ich mir nicht so große Barreserven beiseite legen. Das ist totes Kapital. Ein bisschen was zum flexibel bleiben ist aber OK, mach ich auch nicht anders mit meinen 1 – 2.000 €. Aber meine Fixkosten sind wesentlich höher als bei Fräulein Zaster. Die Angst ist genauso hinderlich wie die Gier. Und großer Notgroschen ist für mich immer viel Angst.

Marion
8 Jahre zuvor

Interessanter Beitrag und tolle lebhafte Diskussion hier :-). Ich persönlich habe gerne ein ordentliches Liquiditätspolster (ist leider in diesen Zeiten ein Super Renditekiller), aber ich fühle mich wohler mit dem Gefühl, erweiterten Handlungsspielraum zu haben. Vor allem nicht ausschließlich für „die Not“, sondern auch für gewisse Freiheiten und die persönliche Weiterentwicklung (Auszeit? Noch eine Weiterbildung? Heliskiing oder sonstige Dinge von der „Bucket List“? Jetzt gleich?). Getreu dem (verkürzt wiedergegebenem) Motto: „Achte auf deine Gedanken, denn sie werden irgendwann zu Worten und deine Worte werden irgendwann zu Taten“ lege ich das Geld gedanklich für „finanziellen Spielraum“ zur Seite. Nicht dass zuviel Nachdenken über Not am Ende noch zur Not führt, unser Gehirn ist beim Verarbeiten von verbalem Input manchmal so erschreckend konsequent konstruiert (self-fulfilling prophecy und so ;-))
In diesem Sinne: Werd schnell wieder gesund, Fräulein Zaster!

Tuba
Tuba
8 Jahre zuvor

Die Notserve ist doch eher ein Renditebringer sie sorgt dafür das ich die anderen Anlagen laufen lassen kann und nicht zwischendurch stoppen muss!

Reinsch
Reinsch
8 Jahre zuvor

Ich halte auch nichts davon, den Notgroschen fix an Nettogehältern festzumachen. Letzendlich ist es eine Art Feuerlöscher. Die Frage ist daher: Welches Feuer muss er im schlimmsten (abgesehen von ganz abstrusen Extremsituationen) löschen können?

Meine Parameter sind ähnlich wie bei dir: Mietwohnung, keine Kinder, kein Auto, Angestellter, Sparquote >50%. Daher habe ich den Notgroschen auch auf 5.000€ beschränkt, und schon das hielt ich für recht üppig. Denn letztendlich sind das 5.000€, die zu Minizinsen auf dem Tagesgeldkonto rumdümpeln.

Erst als sich jetzt mein Plan verfestigte, nächstes Jahr einen open End Backpackingtrip zu starten habe ich den Puffer deutlich ausgebaut…

Stephan
Stephan
8 Jahre zuvor

Bei Haarausfall und schwachem Immunsystem mal an Schilddrüse, Vitamin D3 Spiegel und generell das endokrinologische System denken. Wenns die Kasse nicht zahlt, dann sind die paar 100 Euro auf Rechnung bei einem anerkannten Endokrinologen, bevorzugt in einer größeren Stadt, wegen der wiedererlangten Lebensqualität wahrlich ein gutes Investment. Auch in Lebenszeit und Lebensqualität muss man erst investieren lernen. Leider hinken Landärzte dem Stand der Forschung öfter hinterher als Stadtärzte, so meine Erfahrung. Jameda kennt gute Adressen. Werden so 15-20 Röhrchen Blut werden, aber dann weiss man, was vielleicht an einer Ecke los ist. Gute Besserung. 😉

Da ich als GS/GF in einer kleinen Firma arbeite, die bei rauher Konjunktur auch mal ein paar Monate wenig zu tun hat, halte ich gern zweimal meine Gesamtjahreskosten vor. Darin enthalten sind wirklich alle Kosten, sprich Miete inkl. erwarteter Nachzahlungen, Strom, Kommunikation, Essen, Versicherungen, Auto, Kostenanteile an Firmen (der Jahresabschluss will bezahlt sein), wirklich der ganze Strauß. Dürften so ca. 50.000 Euro sein.

Mental dort mit eingeschlossen ist der Posten Fuck-You-Money, der mich in die Lage versetzt, auch mal was anderes zu machen, statt jeden Tag zu malochen. Ohne, daß nach 8 Wochen die finanzielle Panik ausbricht. Mit Geld kann man sich diese Freiheit kaufen.

Auch erwähnen möchte ich meine ganz persönliche Festgeldanlage mit 8% Verzinsung p.a.: Meine PKV! Sie ist sicher aufgestellt (ich überfliege jedes Jahr die Geschäftsberichte, um mich der Solidität erneut zu versichern), sie gibt mir 4% Nachlass bei Jahresvorauszahlung auf meine PKV-Beiträge, und weil ich durch 3,5fache Vorauszahlung in den Jahren n+,1 n+2 sowie teilweise n+3 meine BU, Haftpflichten usw. noch in meine 2800 Euro Vorsorgepauschale steuerlich hineinbringe, spare ich dadurch recht ordentlich Steuern. Liquidität, die in und über dem Notgroschen liegt, nutze ich für so eine „Festgeld-Anlage“.

Reinsch
Reinsch
8 Jahre zuvor
Reply to  Stephan

Ob nun PKV oder GKV, das ist eine Diskussion für sich.

Grundsätzlich würde ich aber sagen: Eine Versicherung ist keine Kapitalanlage. Auch wenn findige Verkäufer gern mal was anderes behaupten und supi Produkte aus dem Hut ziehen wollen…

Ralph
8 Jahre zuvor

Ich finde deine Ansatz sehr gut, dass du den Notgroschen nicht am Nettogehalt festmachst, sondern an den zu überbrückenden Monaten. Sechs Monate sollten es aufjedenfall sein, damit man nicht jeden „scheiss“ sofort annehmen muss, sondern in Ruhe nach einen guten Job suchen kann.

Gruß Ralph

Ralph
8 Jahre zuvor

Ich bin echt froh gewesen, dass ich ein duales Studium beim großen Konzern gemacht habe, wenn ich zur Zeit mit ehemaligen Kommilitonen unterhalte gibt es bei gleichen Abschlüssen schon enorme Unterschiede in den Arbeitsbedingungen. Da ist es dann schön, wenn man sich Zeit lassen kann bei der Suche.

Aber durch die Öffentlichkeit lernst du ja wieder dazu und wirst den Fehler bestimmt nicht zweimal machen bzw. wirst auf Fehler hingewiesen, die dir sonst nicht aufgefallen wären.

Ja so sein Blog hat schon einige Vorteile 🙂
Gruß Ralph

Alexander
8 Jahre zuvor

Ziemlich viel zu lesen 🙂

Wir haben 30k als Notgroschen. Damit decken wir mögliche Hausreparaturen, techn. Geräte (Fernseher, Gefriertruhe, Kühlschrank etc.), Auto etc. ab. Wenn wir in den Urlaub fahren, greifen wir das Polster an und füllen es dann wieder auf 30k auf. Einen Kredit zur Überbrückung will ich nicht aufnehmen, ist vielleicht psychologisch bedingt, aber ich fühle mich wohl.
Man sollte immer die Situation des Einzelnen berücksichtigen und den Notgroschen im Verhältnis zum Gesamtvermögen sehen. Bei 20k Vermögen sind 10K immerhin 50% bei 1 Mio Vermögen sind 10K nur noch 1%. Mit wachsenden Vermögen relativieren sich die Größen.
Und die German-Angst tut ihr übriges.

JoeFox
JoeFox
8 Jahre zuvor

Meine Notgroschen:

1. Gehaltskonto: neue Waschmaschine, Fernseher oder ähnliches ist damit stets abgedeckt. Meine sonst übliche Sparquote von mehreren hundert Euro im Monat wird dann mal nicht investieren

2. Dispokredit (den habe ich noch nie in Anspruch genommen, aber wenn es mal sein muss, hab ich sofort 10.000 Euro: eigener Dispo + der meiner Frau. Klar, die Zinsen sind hoch, aber dafür lass ich mein Geld arbeiten, statt es vielleicht jahrzehntelang ungenutzt auf dem Tagesgeldkonto versauern zu lassen.

3. Vierteljährliche Fonds-Ausschüttungen von mehreren tausend Euro, die dann nicht reinvestiert werden, sondern als Notgroschen zur Verfügung stehen.

4. Wenn alle Stricke reißen, besteht auch noch die Möglichkeit das Depot zu beleihen oder Teile zu verkaufen. Ich kann mir aber keinen Fall vorstellen, wo ich kurzfristig derartig hohe Summen brauchen würde. Größter Kosten-Posten könnte ein Auto-Totalschaden sein, aber da bei uns 2 Autos vorhanden sind, wäre eines davon für ein paar Monate verzichtbar. Oder Ratenzahlung/Autokredit. Nicht mein Traum, aber eine Lösung bei Bedarf.

Mein Tagesgeldkonto ist daher fast immer leer und ich bin zu 100% investiert. Meine oben genannten kurzfristig verfügbaren Geldquellen lassen mich auch ohne Notgroschen ruhig schlafen (43, verheiratet, 1 Kind, Mietwohnung, 2 Autos, derzeit Alleinverdiener, aber wegen der „Sozialauswahl“ quasi unkündbar, Depot 330k ).

Von BU-Versicherungen halte ich gar nichts. Sucht mal bei Google nach „BU zahlt nicht“.

Nico von Finanzglück
8 Jahre zuvor

Hallo Alexandra,

ich halte meinen Notgroschen eher klein. Es sind normalerweise so um die zwei Monatsausgaben. Damit kann ich aber trotzdem gut schlafen. Warum? Wenn es denn dann doch mal zum Fall der Fälle kommen sollte und ich dringend einen größeren Geldbetrag brauche, dann verkaufe ich halt ein paar ETF-Anteile. Das ist nicht das Ende der Welt. Es kommt ja schließlich selten, bzw. so gut wie nie, vor.

Wenn es zu größeren Verwerfungen kommt (Jobverlust, Krankheit, Scheidung, …), dann muss ich eh schauen wie es weitergeht. Dann brauche ich keine schnelle Lösung, sondern eine dauerhafte. Da hilft mir der Notgroschen nur bedingt. In diesen Fällen würde ich wohl sofort den Lebensstil runterfahren (Urlaub streichen etc.), eventuell das Haus vermieten und in eine günstigere Wohnung zur Miete ziehen und die Tilgungen an den Immobilien runterfahren um somit den monatlichen Abtrag zu reduzieren. Da wird es schon Lösungen geben.

VG, Nico

Rene
8 Jahre zuvor

Hi Alexandra,

ich finde Deine Entscheidung Deinen Notgroschen zu erhöhen sehr weise. Und wie Du ja selbst schon bemerkt hast, lässt es sich etwas ruhiger schlafen. Vor kurzem habe ich auch nochmal öffentlich darüber nachgedacht, wie man seine Finanzen strukturiert bzw. wie ich das Thema angegangen bin. http://dividendenhamster.de/reich-werden-bringe-struktur-in-deine-finanzen/ Wichtig auf alle Fälle ist, dass man sich wohl fühlt. Ich bevorzuge 6-12 Monatsausgaben als „Risiko-Puffer“.

Neben der Tatsache des „Risiko“ puffern hat man damit immer einmal die Möglichkeit sich eine längere Auszeit zu nehmen ohne unter Geld-Druck zu geraten. Neben dem Investieren ist auch der „Investitionsgrad“ an der Börse eine Rolle, was ja irgendwie auch „ein wenig“ mit Risikostreuung zu tun hat. Auf alle Fälle Hamsterpfote hoch für Deinen tollen Blog!

Gruß René

Ulrich
Ulrich
8 Jahre zuvor
Reply to  Rene

Ok, wenn sogar schon „immer mal eine längere Auszeit“ vom Notgroschen bezahlt werden soll, dann sind wir von der offiziellen Definition Notgroschen aber sehr weit entfernt. Dann kann ich auch dafür plädieren, immer genug Geld für Lebensmittel bereit zu halten, weil man ja vielleicht mal ein schönes Sofa sieht.

Rene
8 Jahre zuvor
Reply to  Ulrich

Normalerweise quillt ein Top bei mir auch mal über – sprich Notgroschen – mir reichen 12 Monatsausgaben und wenn die überlaufen wird halt umgelagert. Wichtig ist jedenfalls, dass der Notgroschen nicht unterschritten wird. Vielleicht passt es ja jetzt für Dich Ulrich. Ansonsten kann man auch auf dem Sofa ne Auszeit nehmen ;o)

Ulrich
Ulrich
8 Jahre zuvor
Reply to  Rene

Naja … ich wüsste jetzt nicht, wozu ich Unmengen von Geld (z.B. 6-12 Monatsausgaben)für irgendwelche „Notfälle“ bunkern sollte.

Falls im Job was schief läuft (eher unwahrscheinlich), zahlt erst mal 1 Jahr die Arbeitslosenversicherung. Und kleinere Ausgaben (Waschmaschine oder so) zahl ich vom Girokonto, wo auch am Monatsende meist noch um die 1.000 für laufende Ausgaben verfügbar sind.

Ich weiß nicht, mit welchen apokalyptischen Notsituationen machen hier rechnen, dass sie zehntausende Euro ständig kurzfristig schlecht verzinst bereit halten.

Rene
8 Jahre zuvor
Reply to  Ulrich

Darum ist Geldanlage auch immer auf die Persönlichkeit abgestimmt, auf die Lebenssituation und die Umstände…jeder aus seinem Mind…und genau darum ist ja auch der Notgroschen bei mir größer und beinhaltet halt ein halbes Jahr Auszeit….will ja keinen missionieren, jeder muss es für sich reflektieren und hier geht es halt um Gedankenaustausch. Und ob ich dann 6 Monate von 12 für ne, Auszeit nehme, die wieder im Markt investiere, konsumiere, kommt auf die Börsenzeit, den Investitionsgrad meines Geldes an der Börse an…Nenn es einfach Notgroschen ersten und zweiten Grades…Und ich bin raus! Jeder wie er es braucht und sich wohl fühlt…

Erbsenzähler
Erbsenzähler
8 Jahre zuvor

Faustregeln sind gut, treffen sie doch im Mittel meist zu 😉
Für eine individuelle Entscheidung sind sie aber zumindest fragwürdig.

Der gut verdienende Angestellte mit festen Job hoher Sparrate hat andere Risiken als der Selbständige.
Der Mieter oeiner Wohnung in der Stadt ohne Auto muss kaum mit teure Reperaturen oder Ersatzkauf rechnen, wer ein etwas älteres Haus auf dem Land hat und sein Auto für die Pendelei zum Job dringend braucht, sollte dagegen schon eine Reperaturrücklage haben.

Ein Notgroschen auf dem Tagesgeldkonto ist für jemand der eigentlich investieren will immer mit entgangenen Gewinnen verbunden.
Aus Angst vielleicht alle 5 Jahre mal kreditkarte die Kreditkarte überziehen oder den Dispo zu nutzen, sich Jahrzehntelang hohe Beträge aufs Tagesgeldkonto zu packen, ist nicht unbedingt wirtschaftlich. 3-4 Monate Konto überziehen kostet vielleicht 3-4%, Das kann man durchaus auch mit vorsichtigen Anlagen erzielen. Aber natürlich alles eine Frage der Relationen, 30K bei Über 300k Kapital was anderes als 30k bei 50k€.

Dazu natürlich auch eine Frage der Definition – wenn hier einige vom „notgroschen“ den Urlaub bezahlen oder sich ein Schnäppchen sichern, dann scheint es da durchaus unterschiedliche ansichten zu geben 😉

Ich (Mietwohnung, keine Kinder, kind Auto) habe ein Monatsgehalt derzeit als Puffer. Komme aber auch mit ALG halbwegs über die Runden, wenn das mal wieder passiert.

Zur BU – ich als Schreibtischtäter müsste eigentlich schon sehr große Probleme haben um nicht mehr arbeiten zu können. Daher für MICH derzeit nichts. Dann lieber in die finanzielle Unabhängigkeit investieren. Das kann natürlich bei anderen Jobs und/oder familärer Situation anders sein, das muss jeder selbst wissen 🙂

goodmixwilldo
8 Jahre zuvor

nur mal so am Rande für alle „Schreibtischtäter“:

Ursachen für Berufsunfähigkeit (Prozentzahlen jeweils 2014/2008)

psychische Erkrankungen 31,55 % 20,06 %
Erkrankung des Bewegungsapparats 21,17 % 27,00 %
Krebserkrankungen 15,00 % 15,40 %
Unfälle 9,41 % 11,30 %
Herz-Kreislauf-Erkrankungen 7,76 % 15,60 %
Sonstige Krankheiten 15,11 % 11,20 %

Kommt aus der Wikipedia (https://de.wikipedia.org/wiki/Berufsunf%C3%A4higkeit#Ursachen_f.C3.BCr_Berufsunf.C3.A4higkeit)

Platz eins, die Psychologie, trifft mit Sicherheit auch die Büroleute und in Platz zwei ist auch alles was mit „Rücken“ zu tun hat, enthalten!

Es geht hier nicht um eine Unfallversicherung für Dachdecker!

Gruß,
gmwd

ulrich
ulrich
8 Jahre zuvor
Reply to  goodmixwilldo
Gurki
Gurki
8 Jahre zuvor

Sehr gute Entscheidung einen Notgroschen aufzubauen! Auch ich habe einen großen Notgroschen und war in der Versuchung das zu investieren. Aber ich belasse es bei dem Notgroschen, sicher ist sicher. Alles andere was man spart wird dann halt investiert.

Investment Amad€
8 Jahre zuvor

Hallo Alex!
Ich bin der Meinung, dass der sog. Notgroschen auch für das Investieren besonders wichtig ist. Wir wollen ja nicht unser Depot unerwartet vetkaufen müssen.

Ich halte immer das 3-fache meiner Fixkosten als Cash-Anteil.

MFG Philipp