Finanzwesir im Interview

Am 24.02.2015 um 13:12, zwei Tage nachdem Sauerkraut und Zaster online gegangen ist, hat jemand den allerersten Kommentar hinterlassen. Dieser jemand war der Finanzwesir. Vielleicht könnt ihr euch meine Entzückung vorstellen, denn ich war davor schon laaange ein Finanzwesir-Fan-Girl.

Der Yoda des Finanzbloggens hat sich nun sogar bereit erklärt ebenfalls bei meiner „Knorke-Finanzblogger-im-Interview-Runde“ mitzumachen. Ich freue mich gar sehr!

Für den unwahrscheinlichen Fall, dass ihn jemand noch nicht kennen sollte: Albert Warnecke ist der Finanzwesir. Er schreibt als Ingenieur über Finanzthemen, weil er selbst viele Fehler gemacht hat und festgestellt hat, dass seine Kinder zwar Abitur haben, aber noch nicht einmal ein Girokonto eröffnen können.

Worum geht es in deinem Blog?

Strategisch: „Leben und arbeiten in der arschlochfreien Zone.“
Taktisch: „Wie erreiche ich dieses Ziel durch passives Investieren mittels ETFs?“

Was unterscheidet deinen Blog von all den anderen Blogs über finanzielle Freiheit?

Das ich das Meiste worüber die jüngeren Kollegen schreiben, selbst durchgemacht habe. Ich habe mich beim Lehrgeldzahlen für die Premium-Variante entschieden.
Außerdem bin ich Ingenieur, deshalb auch der Untertitel meines Blogs:
„Jetzt helfe ich mir selbst – der Finanzblog für Selbstentscheider“.

Was hast du für kurz- und langfristige Ziele für deinen Blog?

Ziele, so wie sie die komischen Powerpoint-Affen in den Beratungsfirmen definieren: „Ihre Ziele müssen SMART sein, blah fasel…“ habe ich nicht.
Ich seh‘ das mehr so wie Christoph Columbus: „Lasst uns doch einfach mal nach Westen segeln, vielleicht finden wir so das Goldland.“

Was ist dein liebster Beitrag auf deinem Blog?

Ich mag sie alle gerne, aber der wichtigste Artikel ist sicher der Muli-Strategie-Artikel.
Warum? Weil dieser Artikel Mut macht, überhaupt mal anzufangen mit dem Thema „persönliche Finanzen“. Wenn man den Hintern nicht hoch kriegt, muss man sich auch keine Gedanken über coole Börsenstrategien machen.

Was ist der Underdog unter deinen Beiträgen? (Ein Beitrag, der nicht die Aufmerksamkeit bekommen hat, die er deiner Meinung nach verdient hätte)

Der Barrrakuda-Artikel.
Warum?
Weil es hier um das Hauptproblem des Anlegers geht. Wenn man dann mal am Start ist, wird man mit Produktwerbung bombardiert und sieht den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr.

Wie bist du zum Investieren gekommen?

Aus purer Not.
Als es beruflich aufwärts ging und wir etwas Geld zum Anlegen hatten, wollte ich alles richtig machen und habe mir deshalb professionelle Hilfe geholt. Berater seriöser Banken und auch einen zertifizierten unabhängigen Finanzberater.
Damit begann die Odyssee. Heute weiß ich, das ich alles falsch und nichts richtig gemacht habe.
Bankberater beraten nicht, sondern verkaufen und der „unabhängige Finanzberater“ hat eines dieser typischen „Bock-zum-Gärtner“-Zertifikate. Er hat an etlichen Verkaufsschulungen teilgenommen. Als die Firma sicher war, dass er kapiert hat, was er da verkaufen soll, haben sie ihn zertifiziert.

Was ist deine liebste, kostengünstige Freizeitbeschäftigung?

Rumlungern und Bücher lesen.

Wie gehst du in Gesprächen mit Leuten um, die ihr Hamsterrad nicht hinterfragen, keine finanzielle Vorsorge treffen und über ihre Verhältnisse leben?

Ich wechsele das Thema. Mein Motto „Bin ich der Hüter meines Bruders?“ Ich missioniere niemanden, habe aber auch relativ wenig Mitleid, wenn solche Gestalten dann stranden.

Was ist der ultimative finanzielle Tipp, den du in die Welt hinaustragen möchtest?

Lebe nicht über Deine Verhältnisse, sonst wirst Du zum Sklaven Deiner Schulden.

Wenn du nur ein Finanzbuch besitzen dürftest, welches wäre es?

Der Kommer! Das Buch „Souverän investieren mit Indexfonds und ETFs: Wie Privatanleger das Spiel gegen die Finanzbranche gewinnen“ von Gerd Kommer. Dieses Buch hat für mich das Ruder herumgerissen.

Was ist der beste Roman, den du in letzter Zeit gelesen hast?

Die Legenden der Albae: Die Vergessenen Schriften von Markus Heitz.

Wenn du in Hogwarts zu Schule gegangen wärst, in welches Haus wärst du einsortiert worden?

Huffelepuff, wie die meisten Ingenieure. Fleißig, loyal, unspektakulär.

Abonnieren
Benachrichtige mich bei
guest
12 Comments
Oldest
Newest Most Voted
Inline Feedbacks
View all comments
Alpiner Jüngling
Alpiner Jüngling
8 Jahre zuvor

🙂 … einfach super !

wirtschaftswaise
8 Jahre zuvor

Ich schätze den Finanzwesir sehr. Vor allem die schön systematisch Gehaltenen ‚Basic-Artikel‘ („Was ist eine Anleihe?“ etc.).

Ein Ingenieur halt!

Alexander
8 Jahre zuvor

Interviewst Du die Leute persönlich, am Telefon oder per Mail? Jedenfalls sehr schön zu lesen.

Alexander
8 Jahre zuvor

Da reden wir in 2 Jahren darüber 😉

Zeit ist atm. auch mein größtes Problem. *grübel

trackback

[…] Zaster interviewt den Finanzwesir und outet sich als Fangirl. Was ich gut verstehen kann, denn den Wesir verlinke ich auch gerne und […]

Finanzwesir
8 Jahre zuvor

Hallo Pfennigfüchsin,
sind gerade aus dem Urlaub zurück. Danke für die nette Vorstellung auf Deinem Blog. Die Frau die Finanzwesirs legt Wert auf die Feststellung, dass ihr Mann keine! Yoda-Ohren hat. 😉

Gruß
Finanzwesir

Anita
8 Jahre zuvor

Ich glaube die Tipps vom Finanzberater und von den unabhängigen Finanzgenies kennen wir mittlerweile alle. mich würde interssieren wie du heute „investierst“? Ich kann die Heiko Thiema empfehlen. Seine Tipps sind konservativ und er sagt wenn man mehr als 10% im Jahr verdienen will riskiert man zu viel und verliert am Ende nur viel mehr! Das stimmt! LG Anita 🙂