Finanzrocker im Interview

Heute will ich einen meiner sympathischen Mitstreiter unter die Lupe nehmen. Er war mit einer der Ersten, die mir hier auf Sauerkraut und Zaster Gesellschaft geleistet haben und mittlerweile stalken wir uns wahrscheinlich gegenseitig regelmäßig. 🙂

Daniel schreibt über Geldanlagen und Rockmusik, hat eine Battalion kurzweiliger Podcasts und betreibt mit Finanzrocker den Blog des Jahres 2015. Es ist mir also ein seelisches Fußbad ihn heute interviewen zu dürfen. Alles Weitere wird er euch jetzt nämlich selbst erzählen: 

 

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Say cheeeese! Daniel, der Finanzrocker.

Worum geht es in deinem Blog?

In meinem Blog geht es um die beiden Dinge, die mich am meisten interessieren: Finanzen und Rockmusik. Jeder, dem ich anfangs davon erzählt habe, hat mich ausgelacht und mich als Spinner abgetan.

Ich wollte die Themen Sparen, Altersvorsorge, Finanzplanung und individuelle Vermögensbildung auf andere Art und Weise vorstellen. Mich haben die Sachen bis vor zwei Jahren überhaupt nicht interessiert, weil es einfach staubtrockene Themen sind.

Die Idee mit dem Finanzrocker an sich hat aber bisher noch keiner gehabt. Es gab nur Artikel über den griechischen Ex-Finanzminister Varoufakis, wo er als Finanz-Rocker bezeichnet wurde, und eine Satirefolge einer Radioshow, die Bankberater auf die Schippe nimmt.

Und ich finde, dass sich die beiden Themen wirklich gut ergänzen, da ich auch nicht immer so bierernst an die Finanzgeschichten herangehe, sondern versuche bunt, abwechslungsreich und mit Fachwissen die Leser abzuholen. So hoffe ich, mehr Leute zu überzeugen, sich mehr mit ihren Finanzen auseinander zu setzen.

Außerdem schreibe ich über meine Erfahrungen mit Banken und Bankberater, die nun wahrlich nicht immer erfolgreich waren. Das kommt gut an und viele erkennen sich darin wieder. Ich habe es ja nun auch erfolgreich in die eigene Hand genommen.

 

Was unterscheidet deinen Blog von all den anderen Blogs über finanzielle Freiheit?

Von Anfang an habe ich versucht, das eigentlich dröge Thema Finanzen durch Elemente aus der Rockmusik aufzupeppen. So heißt meine Kolumne Gitarrensolo, mein Newsletter ist ein waschechter Backstagepass, mein Aktiendepot nennt sich Plattensammlung und meine Artikel- und Blogempfehlungen heißen Mixtape.

In Verbindung mit lockeren Texten und einer bunten Bildsprache hebt sich der Blog von anderen ab. Das zeigt auch der Gewinn des SMEIL 2015 als Finanzblog des Jahres nach gerade mal 5 Monaten Bestehen des Blogs.

 

Was hast du für kurz- und langfristige Ziele für deinen Blog?

Mittlerweile fasse ich die Ziele ja etwas weiter, da ich zusätzlich noch einen erfolgreichen Podcast gestartet habe. Beides möchte ich noch enger miteinander verzahnen und so ein neues Erlebnis schaffen.

Ich finde es zum Beispiel langweilig, Interviews zu führen und diese dann nur auf dem Blog zu veröffentlichen. Deshalb gibt es künftig Themenwochen (z.B. Immobilien, Humankapital, Versicherungen, Fintech) mit einem Leitartikel und einem oder mehreren Experteninterviews als Podcast.

Und dann möchte ich natürlich die Besucherzahlen weiter steigern und irgendwann Geld mit dem Blog verdienen. In meinem Artikel über meine Bucket List habe ich ja alle Ziele aufgeführt.

 

Was ist dein liebster Beitrag auf deinem Blog?

Puh, das ist eine gute Frage. Das ändert sich immer mal wieder. Aber generell gehört der Artikel über die Rente zu den beliebtesten Artikeln im Blog und auch im Podcast.

Gleiches gilt für meinen Artikel „So entspannt vermehrst Du Dein Vermögen“, der auch als Podcast mit Abstand am erfolgreichsten läuft. Da aber unter dem Titel „So verlierst Du die Angst vor der Börse“.

Und beides waren übrigens die ersten Artikel, die ich für den Blog geschrieben habe. Auf einer 8 Stunden dauernden Hin- und Rückfahrt nach Frankfurt.

 

Was ist der Underdog unter deinen Beiträgen? (Ein Beitrag, der nicht die Aufmerksamkeit bekommen hat, die er deiner Meinung nach verdient hätte)

Da habe ich einen Artikel, der sowohl im Blog als auch Podcast schlechter läuft als gedacht. Keine Ahnung wieso, weil da sehr viele nützliche Infos drin stecken. Der Artikel beschäftigt sich mit dem Thema Geld und heißt „Warum Du über Geld sprechen solltest“.

 

Was machst du im „echten“ Leben beruflich?

Ich arbeite als Marketing Manager im IT-Bereich. Es hat also rein gar nichts mit dem Thema Finanzen zu tun. Seit mittlerweile 7 Jahre arbeite ich im PR- und Marketingbereich.

 

Wie stellst du dir deine finanzielle Freiheit vor und mit welchem Alter willst du sie erreicht haben?

Ich möchte mit 61 in Rente gehen und meinen Lebensabend im Süden genießen. So ist der Plan, auf den ich einiges ausgelegt habe. Ob es letztendlich klappt, weiß ich natürlich nicht. Es ist aber wichtig, sich Ziele zu setzen und unterwegs nicht den Fokus zu verlieren.

 

Wie bist du zum Investieren gekommen? 

Dank meiner zahlreichen Bankberater habe ich öfters aus Ahnungslosigkeit aufs falsche Pferd gesetzt – und ein paar Tausend Euro verloren. Nachdem einer der empfohlenen Dachfonds wegen Erfolglosigkeit liquidiert wurde, hatte ich die Schnauze voll. Seitdem mache ich jetzt alles allein und erfolgreich – wobei die langjährige Hausse natürlich dazu beiträgt.

 

Was ist deine liebste, kostengünstige Freizeitbeschäftigung? 

Podcast hören. Da gibt es so viele tolle Podcaster, die ich höre, so dass es nur eine Frage der Zeit war, bis ich selbst anfange. Jeden Tag pendele ich 3 Stunden mit dem Zug und habe auch viel Zeit dafür.

 

Wie gehst du in Gesprächen mit Leuten um, die ihr Hamsterrad nicht hinterfragen, keine finanzielle Vorsorge treffen und über ihre Verhältnisse leben? 

Schwierige Frage, da ich auch Beispiele in der Familie habe. Auch im Kollegenkreis gibt es solche Leute. Das Einzige, was ich da machen kann, ist immer wieder auf die Wichtigkeit hinweisen. Leider reicht das Interesse für dieses Thema gerade mal 5 Minuten – dann ist alles vergessen.

Es interessiert auch keinen, wenn ich auf Blog oder Podcast hinweise. Weder Familie, Kollegen noch Freunde interessieren sich für die Themen und auch nicht dafür, was ich zu erzählen habe.

Um so wichtiger ist es eben, wenn ich über meinen Blog möglichst viele Leute für das Thema sensibilisieren kann. Das ist mir hingegen schon oft gelungen.

 

Bist du mit Geldthemen aufgewachsen? Wie hat dich die finanzielle Situation deiner Familie beim Erwachsen werden beeinflusst? 

Das hat mich schon ziemlich beeinflusst, weil Konsum und Selbstdarstellung eine zentrale Rolle gespielt haben. So war Geld immer ein schwieriges Thema. Ich musste erst mühsam während des Studiums lernen, wie ich damit umgehe. Heute habe ich ein völlig anderes, auch entspanntes Verhältnis dazu. Und den Weg dahin versuche ich anderen Leuten jetzt zu erläutern.

 

Was ist der ultimative finanzielle Tipp, den du in die Welt hinaustragen möchtest?

Lebe nie über Deine Verhältnisse! Klingt banal, ist es aber ganz und gar nicht. Aus dem Stegreif kann ich 30 Leute aufzählen, die das nicht beherzigen, und teilweise schon Konsequenzen zu spüren bekommen haben.

Das Leben hat leider nicht den für jeden vorgezeichneten Weg, für den man perfekt planen kann. Wenn es dann etwas windig im Leben wird, kann Dich Deine Sorglosigkeit komplett aus den Latschen hauen. Und es ist verdammt schwer, dann wieder auf die Beine zu kommen.

 

Wenn du nur ein Finanzbuch besitzen dürftest, welches wäre es? 

Natürlich Gerd Kommers ETF-Bibel „Souverän investieren“. Ich habe wirklich viel aus diesem Buch mitgenommen und andere werden genauso viel daraus mitnehmen.

 

Was ist der beste Roman, den du in letzter Zeit gelesen hast?

Wenn ich ehrlich bin, komme ich momentan kaum zum Lesen. In der Regel lese ich gerade nur Finanzbücher und -zeitschriften. Im letzten Urlaub habe ich „Die Tore der Welt“ von Ken Follet gelesen und dreimal so lange gebraucht wie sonst.

Als Historiker liebe ich ja die Bücher von Rebecca Gablé. Da kann ich fast alle bedenkenlos empfehlen.

 

Wenn du in Hogwarts zu Schule gegangen wärst, in welches Haus wärst du einsortiert worden?

Wie kommst Du auf solche coolen Fragen? Laut dem Harry-Potter-Häuser-Test bin ich zu 40 % ein Gryffindor! Und die sind mutig, ehrlich, tapfer und gerecht. Andererseits neige ich manchmal dazu, überstürzt zu handeln und hitzköpfig zu reagieren.

Passt eigentlich ziemlich gut. 🙂

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Dennis
Dennis
8 Jahre zuvor

Höre regelmäßig seinen Podcast… gehört mMn zu den Besten im deutschsprachigen Raum, die solche Themen wie Geldanlage, finanzielle Freiheit u.ä. behandeln.

Finanzrocker
8 Jahre zuvor
Reply to  Dennis

Hallo Dennis,

das freut mich aber wirklich zu hören. Vielen Dank für Dein Kompliment!!!

Viele Grüße
Daniel

Dennis
Dennis
8 Jahre zuvor
Reply to  Finanzrocker

Bitte bitte 🙂
Keep up the good work!

Thomas
8 Jahre zuvor

Tolles Interview, hier schaut man gerne vorbei.