Mein wichtigstes, persönliches Sparziel?

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Der Finanzrocker hat zur Blogparade aufgerufen zu einem Thema, das mir nicht hätte mehr Kopfzerbrechen bereiten können. Die Frage war „Was ist dein wichtigestes, persönliches Sparziel?“

Eigentlich eine simple Frage. Wir haben schließlich alle etwas, das wir wollen, oder?

 

Was ist eigentlich „Sparen“?

Sparen ist das Ansammeln von Geld. Nun neigt der Mensch nicht dazu eine Sache um ihrer selbst willen zu tun. Es gibt immer einen Grund, warum wir etwas machen, sagen oder wollen. Dieser Grund ist im Kern häufig nur eine Emotion, die wir empfinden möchten.

Als ich klein war, mochte ich Süßigkeiten. Irgendwie sind Süßigkeiten ein Thema, das ich gerne für Blogparaden hervorhole. Na jedenfalls trug ich häufig einen kleinen Süßigkeiten-Vorrat mit mir rum. Ich kam somit öfter mal in die Situation, dass andere Kinder etwas abhaben wollten.

Es gab für mich dann zwei mögliche Reaktionen – teilen und nicht teilen – und zwei Emotionen, die damit einhergingen: Die Freude, eine andere Person glücklich zu machen und ihre Dankbarkeit zu sehen, auf der einen Seite und auf der anderen Seite die Unzufriedenheit oder auch einfach nur Gier, die darin resultierte, dass ich meine Süßigkeiten lieber für mich behielt.

Für welche Reaktion ich mich entschied, war zum Teil davon abhängig, wer mich nach einem Lakritzgummi gefragt hat, aber im Kern war es einfach nur ein Abwägen dieser Emotionen: Würde das Glücklichsein überwiegen oder die Unzufriedenheit?

Alles was wir tun ist im Grunde dafür gedacht uns Freude oder eine Variation von Glück zu bringen.

 

Das Thema Finanzielle Freiheit

Ich nehme nun an dieser Stelle die Antwort auf die ursprüngliche Frage vorweg. Wofür spare ich? Eigentlich ganz einfach: Ich spare, wie wahrscheinliche viele Teilnehmer dieser Blogparade, für die finanzielle Freiheit, weil ich glaube – oder eher hoffe – dass ich mir so Glück „kaufen“ kann. Das ist allerdings reine Spekulation, basierend auf persönlichen Erfahrungswerten.

Ich habe selbst mit angesehen, wie unglücklich es machen kann, wenn man an einen Job gebunden ist, den man nicht will oder einen Job gefunden hat, den man liebt, aber aufgrund von Krankheit nicht mehr ausführen kann. Im ersten Fall hatte man das Geld, war aber unzufrieden damit, wie man es erwirtschaften musste. Im zweiten Fall hat man seine Berufung gefunden, doch sie wurde einem genommen und die finanziellen Nöte, die damit einhergingen, waren meiner Meinung nach sogar das kleinere Übel. Dieser Fall war umso tragischer mit anzusehen, weil die Person gleich zwei mal verloren hat.

Beide Personen hätten die finanzielle Freiheit erreichen können, aber keiner ist auf die Idee gekommen, dass dies überhaupt eine Option ist. Die erste Person hat versucht durch den Kauf vieler verschiedener unnützer Dinge ihr Glück zu finden und musste so bis zum Rentenalter in ihrem Hamsterrad bleiben.

Die zweite Person hat so gut verdient, dass sie die finanzielle Freiheit innerhalb von 4 Jahren hätte erreichen können. Die physische Arbeitsunfähigkeit kam nach 8 Jahren und dieses Übel hätte natürlich kein Geld der Welt aufwiegen können. Aber die finanzielle Last, die dadurch kam, wahr für die Psyche wie der zusätzliche Faustschlag ins Gesicht.

 

Sparen bringt Geld und mit Geld kauft man sich Dinge

Oder man kauft sich keine Dinge sondern die finanzielle Freiheit. Es spielt keine Rolle. Ich betrachte die Finanzielle Freiheit als Sicherheit, aber das heißt noch lange nicht, dass ich sie irgendwem als den einzigen, echten, sinnvollen Grund zu sparen aufdrängen werde. Jeder macht seine Erfahrungen, zieht aus diesen seine Schlüsse und kreiert seine Wünsche. Aber egal, wofür auch immer man sein Geld zu Häufchen formen mag, Fakt ist: Sparen braucht Zeit.

Man kann das Sparen die ganze Zeit als Zwang betrachten, denn man weiß insgeheim, dass das Ziel, welches auch immer es sein mag, ohne diszipliniertes Sparen immer ein kleines Stück außerhalb der eigenen Reichweite liegen wird.

Oder aber, man kann sich jeden Tag auf’s Neue darauf besinnen, dass der Weg das eigentliche Ziel ist. Es ist es völlig irrelevant, wofür wir sparen. Relevant ist, ob wir es schaffen ein Leben zu führen, an dem wir jeden Tag glücklich sind.

Nicht den ganzen Tag, aber jeden Tag.

 

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Leben mit Schicht
8 Jahre zuvor

Zu dem Job beispiel muss ich sagen das es zudem noch Arbeitsplätze gibt die einen Unglücklich und Krank machen und das bei schlechter oder mittelmäßiger bezahlung. Aber was du schreibst das Personen in einer ungeliebten Arbeit ihr Glück im Konsum suchen stimmt, soweit ich das beurteilen kann. Da meine Kollegen und ich alle unzufrieden sind mit unserer Arbeitsstelle (3 Schichtbetrieb an einem Hochofen (genaugenommen Kupolofen aber kennt eh keiner;)).
Interessant ist aber das keiner an das Geld als lösung (Sparen, Investieren) oder als Quelle des problems (hoher Konsum, keine rücklagen) ansieht, ich denke mal es entsteht ein Tunnelblick auf das Hamsterrad vor einem und es ist schon so in fahrt das man besser nicht wegsieht aus Angst das man fehltritt und nicht mehr Schritt halten kann.

Und sorry falls ich am Thema vorbei Quatsche .

Oliver
Oliver
8 Jahre zuvor

Ich finde es auch wichtig, zu definieren, wofür man spart. Bei mir ist es, dass ich mich eines Tages um finanzielle Belange nicht mehr kümmern mag, egal was ich tue. Einen Job, in dem man unzufrieden ist, haben sehr viele Leute. Es gibt aber extrem viele Jobs, wo man noch nicht mal den Luxus hat, etwas anzusparen, weil der Verdienst so niedrig ist. Wenn man in dieser Situation ist, wäre mein Hauptthema nicht sparen, sondern versuchen, mein Leben zu ändern, dass ich in eine bessere Position komme. Das ist aber nicht jedem gegeben. Gesundheitliche Probleme sind noch etwas ganz anderes. Das kann man nicht beeinflussen und dann ist es meistens auch mit dem Sparen vorbei. Man hat einfach andere Probleme. Von daher betrachte ich die Möglichkeit des Sparens als Luxus, da es nicht jedem gegeben ist. Und dafür bin ich schon mal dankbar.

Motivierend z.B. für mich ist, dass ich sehe, das die monatlichen Einkünfte auch ohne höherem Arbeitseinkommen stetig steigen. Ich bin inzwischen so weit, dass es mir wehtut – wie in diesem Monat – wenn ich nichts sparen kann. Das ist für mich inzwischen zur Routine geworden. Aber ich finde schon, dass man sich Gedanken machen sollte, warum das macht. Wenn einem nichts einfällt, finde ich es durchaus legitim, die Wohnung mit Dingen vollzustellen oder auf die Seychellen zu fahren. Letztendlich ist es nur Geld, das sollte man nicht vergessen.

Finanzkoch
8 Jahre zuvor

Hallo Alexandra,

sehr schöner Artikel. Dein Ziel scheinst du schon erreicht zu haben. Du wirkst in deinen Artikeln immer sehr zufrieden.

Herzliche Grüße
Christoph

Philipp
Philipp
8 Jahre zuvor

Guter Artikel, ich finde es ghet vor allem auch um Freiheit und Unabhängigkeit, siehe hier: http://www.investresearch.net/ratgeber-finanzielle-unabhaengigkeit/

Dr. Jürgen Nawatzki
8 Jahre zuvor

Schöner Artikel! Vor allem finde ich es interessant, wie unterschiedlich die Artikel zum Thema „Was ist dein wichtigstes Sparziel?“ ausfallen. Da gleicht kein Artikel dem anderen. Für mich war das Thema Berufung übrigens auch sehr lange wichtig: Als Finanzberater, der verkaufen und seine Zahlen bringen musste, war ich totunglücklich. Als Seminarleiter habe ich mich schon wohler gefühlt und seit ich hauptberuflich schreibe, lebe ich meine Berufung jeden Tag. Wenn ich schreibe, bin ich oft im Flow und deshalb ist Bloggen die ideale Beschäftigung für mich.

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[…] erste Frau hat Alexandra von „Sauerkraut und Zaster“ an der Blogparade teilgenommen. Ihr kurzer und prägnanter Beitrag hat mich wirklich nachdenklich gemacht, weil hier der Faktor X eine große Rolle spielt. Die Frage […]

stefan
8 Jahre zuvor

Hey Alexandra,

herzlichen Glückwunsch zum verdienten Sieg bei der Finanzrocker Sommer-Blogparade.

Freie mich schon auf den Podcast.

Stefan von uebergeldreden.com

Investment Amad€
8 Jahre zuvor

Meiner Meinung nach sind Ziele Tools, die uns motiviert sein lassen. Ohne diese Ziele wäre jeglicher Erfolg, egal in welchem Lebensbereich unmöglich zu erreichen. Wenn wir diese Ziele erreicht haben, setzen wir uns mit großer Wahrscheinlichkeit wieder neue. Von daher werden wir nie alle unesere Ziele erreichen, weil wir uns ja immer wieder neue setzen. Davon lässt sich folgender bekannter Spruch ableiten: Der Weg ist das Ziel!

trackback

[…] Ideal ist ein langfristiges Sparziel, wie zum Beispiel der Aufbau einer privaten Altersvorsorge oder das Sparen für die finanzielle Freiheit. […]