Ordnung im Depot: Verkauf von Wertpapier-Bruchstücken

Eigentlich kann man Wertpapiere nur als ganzzahlige Stücke kaufen. Wenn man jedoch mit Hilfe von Sparplänen investiert, kommt es zu Bruchstück-Käufen. Im Depot sieht das dann so aus:

2015-07-01 13_48_09-ING-DiBa Internetbanking + Brokerage
Nicht schön.

Mich hat dies irgendwie immer gestört und seitdem ich keine Wertpapier-Sparpläne mehr benutze, ist meine Aversion gegen die vielen Nachkommastellen nur noch gewachsen.Vor Kurzem habe ich mich also hingesetzt und alle meine Bruchstücke verkauft.

An der Börse ist ein Verkauf nicht möglich, weil dort, wie bereits erwähnt, nur ganze Stücke gehandelt werden. Verkauft werden kann somit nur über Direkthandel. Bei der ING-DiBa passiert dies automatisch, unabhängig welchen Börsenplatz man auswählt. Man bekommt jedoch vorher noch folgenden Hinweis angezeigt, in dem man gesondert darauf hingewiesen wird, dass der Verkauf nicht an der Börse stattfindet und dass keine Verkaufslimits verwendet werden können – das stört beim Bruchstück-Verkauf aber auch nicht wirklich.

2015-07-02 13_05_02-ING-DiBa Internetbanking + Brokerage

Dann nur noch auf „Order nicht ändern“ gedrückt und schon ist man seine Bruchstücke los…

…naja, noch nicht ganz. Bis der Verkauf auch im Depot verbucht ist, können mehrere Tage vergehen. Bei mir hat es für gewöhnlich 2-3 gedauert.

Der Verkauf von Bruchstücken  ist übrigens gebührenfrei! Falls man einen Broker haben sollte, bei dem dies aus irgendeinem Grund nicht so ist, sollte man vom reinen Bruchstück-Verkauf absehen. Eigentlich fressen die Bruchstücke kein Brot und bei so kleinen Beträgen kann die Verkaufsgebühr schnell höher werden als der Verkaufswert.

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YK
YK
9 Jahre zuvor

Habe genau dasselbe Problem mit meinen ETF-Bruckstückchen, die mich auch stören. Aber nur deswegen mit Verlust zu verkaufen, ist es mir nicht Wert…..
Du willst doch Dividenden Aristokraten sammeln und Nestle ist ein typischer Vertreter davon. Wieso hast du sie verkauft? Stören dich die Nachkommastellen so sehr?

Dummerchen
Dummerchen
9 Jahre zuvor

Sorry, Fräulein Zaster, aber da verstehe ich zweierlei nicht:

1.) Nachkommastellen stören Dich? Böse gefragt: Rechnest Du bei PI immer mit 3 ;-)? Diese kleinen Dinger hinter dem Komma können doch eine MATHEMATIKERIN nicht erschüttern…?!

2.) Und das ist mir eigentlich viel wichtiger: Es sollte bei der Entscheidung, ob Aktien(-anteile) verkauft werden sollten, überhaupt keine Rolle spielen, ob sie im Plus oder im Minus sind. Wichtig ist die Perspektive, die die aktuelle Anlage gegenüber einer Alternativanlage hat. Wenn’s blöd läuft, steigt eine Anlage, mit der man nicht glücklich ist, nie wieder und behält sie ewig. Da wäre es besser gewesen, direkt in eine Alternativanlage zu investieren, die in der Zukunft bessere Chancen hat. Nicht der Blick nach hinten („Bin ich jetzt im Plus oder Minus?“) ist wichtig, sondern nur die Frage wie man aus dem Status Quo das beste für die Zukunft macht.

Dass der Verkauf im Minus psychologisch schwierig ist, verstehe ich. Die Erkenntnis, dass es rational aber unsinnig ist, hilft beim Überwinden dieses psychologischen Problems namens „Verlustaversion“.

Liebe Grüße
Dummerchen

PS: Kleine Leseempfehlung: Daniel Kahneman: „Schnelles Denken, langsames Denken“ – der Klassiker im Bereich (Börsen-) Psychologie.

Romsdalen
9 Jahre zuvor

Das Problem hatte ich früher auch mal. Irgendwann um 2008 hat mich dann der Rappel gepackt und ich habe angefangen, mein Depot ufzuräumen, konsequent auf Sparpläne zu verzichten und meine monatliche Sparquote einfach aufs Verrechnungskonto gepackt. Mittlerweile mach ich das so, dass ich jedesmal wenn so um 2000€ zusammen gekommen sind einen ETF (und nur einen ETF) kaufe.
Auf welchen ETF die Wahl fällt? Ganz einfach, ich habe genau drei Stück (Welt, EU, EM) mit einer von mir angenommenen prozentualen Idealverteilung. Irgendeiner der 3 ETFs liegt also immer am weitesten unterhalb der Idealverteilung… und den kaufe ich dann. Und weil ich faul bin und keine krummen Zahlen mag runde ich immer auch die nächsten 10 vollen Anteile auf oder ab.
Das ist nicht rasend spannend, aber es funktioniert weil man tendentiell immer den ETF kauft, der in der Vergangenheit am schlechtestens abgeschnitten hat… man verhält sich also gezungen antizyklisch.
Grüsse aus dem Badnerländle,
Romsdalen